Das DRK kehrt langsam zur Normalität zurück
Sinkende Inzidenz bringt Lockerungen für Ehrenamtliche – Helfer vor Ort rücken wieder aus
Die 7-Tage-Inzidenz sinkt und damit entspannt sich die Corona-Lage, auch im Kreis Biberach. Weil die Inzidenz konstant unter 50 liegt, lockert der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) seine Corona-Maßnahmen, vor allem im Bereich der ehrenamtlichen Arbeit. So sind jetzt unter anderem Dienstabende und Übungen unter bestimmten Voraussetzungen wieder möglich, außerdem werden die „Helfer vor Ort“ wieder regulär alarmiert.
Mehr als 800 Menschen im Landkreis sind beim DRK ehrenamtlich aktiv. Sie helfen unter anderem bei Blutspendeaktionen, beim Katastrophenschutz und in der Sozialarbeit, sie engagieren sich bei der Wasserwacht, dem Jugendrotkreuz, versorgen Verletzte und sichern die Bevölkerung bei großen Veranstaltungen ab. Momentan sind viele Ehrenamtliche auch noch im Impfzentrum und bei Corona-Schnellteststellen aktiv und unterstützen die mobilen Impfteams.
Weil die Ehrenamtlichkeit von der Kameradschaft lebt, freut sich Kreisbereitschaftsleiterin Peggy Schirmer-Schmid sehr über die jüngsten Lockerungen. „Für die Ehrenamtlichen sind der Austausch und die gemeinsamen Dienstabende enorm wichtig“, sagt sie. „Und die neuen ehrenamtlich Aktiven warten schon darauf, endlich mit ihrer Ausbildung starten zu können.“
Konkret bedeuten die Lockerungen im Ehrenamt beim DRK: Dienst- und Übungsabende der zwölf Bereitschaften können in festen Gruppen mit maximal zehn Personen wieder stattfinden – allerdings nur mit vorherigem Schnelltest, auch für Geimpfte. Zudem sind FFP2-Masken Pflicht, wenn der Abstand von eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann. Auch die Erste-Hilfe-Ausbildungen sind unter diesen Voraussetzungen wieder möglich. Obwohl Versammlungen immer noch sehr kritisch bewertet werden, können diese stattfinden, wenn es keine Alternative gibt.
Auch die Helfer vor Ort werden wieder ab sofort wie gewohnt durch die Leitstelle alarmiert. Die rund 150 Helfer vor Ort im Landkreis sind ehrenamtliche Ersthelfer. Nachdem sie von der Leitstelle alarmiert werden, fahren sie zum Patienten und beginnen mit der Versorgung. Peggy Schirmer-Schmid ist selbst auch Helfer vor Ort und betreut mit ihrem Mann die Orte Ertingen, Neufra, Binzwangen und Erisdorf. Im Normalfall haben sie bis zu 300 Einsätze jährlich, im vergangenen Jahr waren es durchschnittlich nicht mal die Hälfte. „Unser Helfer-vor-Ort-System wurde mit dem ersten Lockdown im März 2020 erstmal komplett zurückgefahren“, sagt sie. „Nachdem die erste Welle gebrochen war, haben alle Helfer vor Ort Hygieneschulungen absolviert.“ Mit FFP2-Maske, Brille und Schutzanzug durften die geschulten Helfer vor Ort dann ausrücken, wenn die Patienten bewusstlos waren, einen Herz-Kreislauf-Stillstand hatten oder in einen Verkehrsunfall verwickelt waren. „Um die Sicherheit aller unserer Einsatzkräfte zu gewährleisten, hat die Leitstelle immer abgefragt, ob Hinweise auf eine Corona-Infektion bestehen“, sagt Schirmer-Schmid. Unter Einhaltung der aktuellen Hygieneregeln, unter Selbstschutz und mit aller Vorsicht können die Helfer vor Ort nun wieder zu allen Einsätzen ausrücken.